Jetzt beginnt bereits die Ernte einiger Apfel- und Birnensorten, der sogenannten Herbstsorten. Unter den Äpfeln sind es z.B.: Alkmene, Cox Orange, Croncels, Dülmener Rosenapfel, Elstar, Gravensteiner, James Grieve, Oldenburger, Orangenrenette und Schweizer Orangenapfel.
Bei den neueren, besonders robusten Sorten sind es Ahrista, Gerlinde, Pirol, Reglindis, Resi und Topaz, die nun allmählich pflückreif werden. Bei Birnen sind es Conference, Gellerts Butterbirne, Gute Luise und Köstliche von Charneau.
Die Begriffe Pflück- und Genussreife sorgen immer wieder für Verwirrung. Aussehen, Größe, Geschmack und Lagerfähigkeit eines Apfels hängen von der Pflückreife ab. Merkmale der Pflückreife sind eine leichte Aufhellung der blaugrünen Grundfarbe zu Hellgrün bis Grüngelb, bei rothäutigen Sorten von Braunrot zu leuchtendem Rot. Die Früchte müssen sich leicht pflücken lassen. Fallen die ersten gesunden Früchte vom Baum, kann mit der Ernte begonnen werden. In der Regel muss in mehreren Durchgängen gepflückt werden, weil nie alle Früchte eines Baumes zur gleichen Zeit reifen.
Bei zu früher Ernte können die Früchte schrumpeln, und sie neigen zur Stippigkeit. Auch der typische Geschmack einer Sorte kann sich nicht vollständig entfalten. Aber auch zu späte Ernte hat nachteilige Auswirkungen auf den Geschmack und die Lagerfähigkeit. Die Früchte werden schnell mehlig und anfällig gegen Fäulnis.
Die Genussreife liegt meist eine bis mehrere Wochen hinter der Pflückreife. Dabei gilt: je früher eine Sorte reift, desto näher liegen Pflück- und Genussreife zeitlich zusammen. Sommersorten (Klarapfel) werden sofort verzehrt und eignen sich nicht zur Lagerung. Doch erst durch die Lagerung erreichen die meisten Sorten ihr volles Aroma und schmecken dann am besten.
Noch einige Tipps: Bei der Ernte Äpfel und Birnen leicht anheben und abdrehen. Grundsätzlich immer an trockenen Tagen ernten. So feucht (90 % Luftfeuchte) und kühl wie möglich lagern – optimal wären 4 Grad Celsius. Die Luftfeuchtigkeit kann man beispielsweise erhöhen, indem man die Äpfel in einen Beutel legt. Nach zehn Tagen etwa Löcher in die Folie stechen, damit verbrauchte Luft entweichen kann.